Die Anforderungen an den Umwelt- und Gesundheitsschutz, die Sicherung und Erhöhung der Lebensqualität für zukünftige Generationen erfordern einen Wandel im Bereich der Mobilität!
Verkehr soll nicht mehr nur bewältigt, sondern, soweit wie möglich, nachhaltig und zielorientiert gestaltet und als Mobilität in der Gesamtheit verstanden werden.
Die Mobilität ermöglicht die Erfüllung wichtiger Grundbedürfnisse des Menschen, wie die Versorgung, Beschäfti - gung, Bildung, Erholung und damit die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Sie ist Grundlage und Aus - druck einer funktionierenden arbeitsteiligen Volkswirtschaft, in der Wohnen und Arbeiten heute meist räumlich ge - trennt sind. Neben diesen Vorteilen hat insbesondere der aus der Mobilität resultierende Verkehr jedoch auch ökologische, sozi - ale und ökonomische Belastungen und Schäden zur Folge. Diese Folgewirkungen führen dann zu einer Verminde - rung der Lebensqualität für viele und bergen die Gefahr, die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen nachhaltig zu schädigen. Deutlich wird dies unter anderem an der heute in den Fokus gerückten Problematik in den Bereichen Luftreinhaltung, Lärmbelastung und Klima. Drängende Erfordernisse im Gesundheits- und Umweltschutz sowie ein geändertes Mobilitätsverhalten erfordern somit eine neue Sichtweise auf den kommunalen Baustein „Mobilität und Verkehr“.
Präsentation  Workshop „Maßnahmenansätze“ am 5. Oktober 2023 Ergebnisdokumentation  Workshop „Leitziele“ am 9. Februar 2023 Impressum
Stand der Informationen: 8. April 2024

Beteiligung

Die Erreichung des notwendigen Wandels kann nur durch gemeinsame Anstrengung aller am Verkehr Betei- ligten und durch ein geändertes Mobilitätsbewusstsein erfolgen. Der Information und Beteiligung von Politik, Verwaltung, Öffentlichkeit und Betroffenen kommt heute ein sehr hoher Stellenwert zu. Die erfolgreiche Umsetzung und die größtmögliche Entfaltung der gewünschten Wirkungen ist nur möglich, wenn das Konzept auf einem breiten Konsens bei den Entscheidungsträgern, den Anbietern und insbesondere den Nutzern (Bürgerinnen und Bürger) fußt. Hiervon hängt die Akzeptanz von und das Verständnis für die Maßnahmen ab. Für die Umsetzung benötigt das Konzept am Ende der Bearbeitung die Zustimmung des Gemeinderates. Die Lokalpolitik wird daher durch Vertreter der Fraktionen den gesamten Planungsprozess in der Lenkungs- gruppe begleiten. Diese tagt regelmäßig und bewertet fortlaufend die Ergebnisse und geplanten Arbeits- schritte. Die in der Phase 1 identifizierten Akteure (z. B. Mobilitätsanbieter, Firmen, Schulen, Regionalpolitik) und In- teressengruppen (z. B. Behindertenvertretungen, Seniorenvertretungen, Radverkehrsgruppen) werden in al- len weiteren Projektphasen (Leitbild, Problemanalyse, Maßnahmen) durch Experteninterviews beteiligt. Insbesondere die Bürgerinnen und Bürger sollen eng in den Planungsprozess eingebunden werden. In der Phase 2 erfolgen zwei (Online-) Befragungen zu Problemen und Stärken sowie dem Verkehrsverhalten. Für die Phase 3 (Leitbild) und die Phase 5 (Maßnahmen) ist ein Bürgerworkshop vorgesehen. Für die Phase 5 ist zudem eine Online-Präsentation zur Vorstellung der Maßnahmen geplant, die auch eine Bewertung und Kommentierung der Maßnahmen ermöglicht. Abschließend wird das Konzept der Öffentlichkeit in einer In- formationsveranstaltung vorgestellt. Bereits durchgeführt:

Hintergrund

Seit der Erstellung des Integrierten Verkehrskonzeptes Nürtingen 2005 haben sich die Rahmenbedingungen und An - forderungen an die Planung folglich deutlich verändert. Durch die Zunahme der Wohnbevölkerung, Arbeitsplätze und Berufspendler haben die Kraftfahrzeugverkehrsmengen und Verkehrsemissionen in den letzten Jahren zudem nicht wie erforderlich ab-, sondern weiter zugenommen. Die Anforderungen an die Mobilität der Zukunft machen daher eine Neubewertung von bisherigen Planungszielen und Maßnahmen und damit eine Fortschreibung des Integrierten Verkehrskonzepts Nürtingen 2005 mit Überfüh - rung in ein Integriertes Mobilitätskonzept 2035 dringend erforderlich. Das Mobilitätskonzept soll Bausteine im Bereich Mobilität und Verkehr zur Verfügung stellen, welche einzeln oder miteinander kombiniert als Teil der gesamtstädtischen Planung diesen Mobilitätswandel in Nürtingen bewirken und somit einen Beitrag für eine nachhaltigere Mobilität der Zukunft leisten können. Hierdurch sollen auch die Attraktivi - tät Nürtingens als Wohn-, Wirtschafts- und Bildungsstandort weiter verbessert und ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität für zukünftige Generationen geleistet werden.
Phase 1: Wo knüpfen wir an? (Vororientierung) Phase 2: Was haben wir? (Heutige Ausgangssituation und mögliche zukünftige Entwicklung) Phase 3: Wo wollen wir hin? (Festlegen von Zielen und eines Leitbildes) Phase 4: Was hindert uns die Ziele zu erreichen? (Analyse/Bewertung der Bestandssituation) Phase 5: Was müssen wir tun, wie kommen wir zum Ziel? (Maßnahmen, Umsetzung und Wirkungskontrolle)
Die Erstellung des Mobilitätskonzeptes erfolgt durch die SSP Consult, Beratende Ingenieure GmbH aus Stuttgart in einem mehrstufigen Prozess. Die einzelnen Projektphasen widmen sich hierbei, vereinfacht zusammengefasst, fol- genden Leitfragen:

Ablauf

In der Phase 1 („Wo knüpfen wir an“) werden vorliegende Vorgängeruntersuchungen und aktuelle Planungen (zum Beispiel das neue Quartier „Bahnstadt“) in Nürtingen ausgewertet, zusammengeführt und in die Bearbeitung des Mobilitätskonzeptes integriert. Hierbei wird beispielsweise auch geprüft, welche Maßnahmen des Integrierten Ver - kehrskonzeptes 2005 noch offen sind und in die Fortschreibung zur Prüfung aufgenommen werden müssen. Als Vorbereitung für den Beteiligungsprozess werden relevante Akteure, Interessengruppen und Experten zur Mitar - beit in der Konzepterstellung eingeladen. Hierbei werden zum Beispiel auch die Schulen eingebunden. Da die Mobili - tät nicht an den Gemarkungsgrenzen endet, wird daher auch zu den Nachbarkommunen Kontakt aufgenommen, um einen Austausch und eine Abstimmung zu ermöglichen. In der Phase 2 („Was haben wir“) wird die heutige Verkehrsinfrastruktur, wie das Straßennetz, die Haltestellen des ÖPNV, die Radwege und Radabstellanlagen, die Car-Sharing-Angebote oder die vorhandenen Ladesäulen aufgenom - men. Es erfolgen Befahrungen mit dem Kraftfahrzeug, dem Fahrrad und Begehungen zu Fuß, um den Planungsraum möglichst aus allen Blickwinkeln zu erfassen. Hierbei werden auch beispielsweise größere Unternehmen eingebun - den und abgefragt, ob hier bereits ein firmeneigenes Mobilitätskonzept existiert (z. B. Jobticket-Angebot). Bei der Aufnahme der Verkehrsinfrastruktur werden auch Qualitätsmerkmale (z. B. Haltestellenzustand) und Problem - punkte aus fachlicher Sicht erfasst. Durch die Analyse der Stadtstruktur und wichtiger Ziele in Nürtingen (Wohngebiete, Gewerbegebiete, Bildungsstand - orte, usw.) sollen die Mobilitätsbedarfe und Verkehrsursachen näher beleuchtet werden. Die zukünftigen strukturellen Rahmenbedingungen der Mobilität, wie beispielsweise die Bevölkerungs- und Wirt - schaftsentwicklung, Entwicklung der Schülerzahlen, das Mobilitätsverhalten, die technologischen Entwicklungen oder die regionalen Veränderungen werden abgeschätzt. Hierbei werden verschiedene Entwicklungsszenarien be - trachtet (unterschiedliche Entwicklungspfade der einzelnen Kenngrößen). In der Phase 3 („Wo wollen wir hin“) werden bestehende Planungsziele in Nürtingen geprüft und neue Ziele für eine zukünftige Mobilität im Jahre 2030/2035 festgelegt und zu einem Leitbild zusammengefasst. Auf Grundlage dieser Ziele werden die aufgenommene Infrastruktur und Rahmenbedingungen in der Phase 4 („Was hindert uns“) kritisch bewertet. Es werden Schwächen und Probleme identifiziert, die eine Zielerreichung erschwe - ren oder verhindern. Aber auch Stärken in Nürtingen, die eine Zieleerreichung schon heute begünstigen, sollen ge - funden werden. Entsprechend der erfassten Probleme wird der Handlungsbedarf für die jeweiligen Verkehrsmittel und Wirkungsbereiche (z. B. Radverkehr, Luftreinhaltung, Lärmschutz, usw.) abgeleitet. In der Phase 5 („Was müssen wir tun, wie kommen wir zum Ziel“) werden dann entsprechend des Handlungsbe - darfs Maßnahmen für den Planungsraum Nürtingen entwickelt, welche die Stärken aufgreifen und die Probleme be - heben sollen. Das Mobilitätskonzept ist dabei als Rahmenkonzeption zu verstehen. Detailplanungen erfolgen im An - schluss an die Fertigstellung des Konzeptes. Die Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer möglichen Wirkungen, Syn - ergien und Konflikte mit anderen Maßnahmen bewertet und mit Prioritäten versehen, so dass ein detaillierter Um - setzungsfahrplan (was muss bis wann getan werden) erarbeitet werden kann. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine kontinuierliche Wirkungskontrolle erfolgen kann, um frühzeitig den Bedarf von notwendigen Anpassungen im Konzept während der Realisierung zu erkennen.
Sektrorale Integration
Integration anderer Fachplanungen und gesetzlich vorgegebener Planungen. Abstimmung mit dem Klima - schutz (Klimaschutzkonzept Nürtingen), dem Gesundheitsschutz, der Finanzplanung und anderen Fachpla - nungsgebieten in Nürtingen. Dabei auch Berücksichtigung anderer kommunaler Belange (z. B. Anforderun - gen an den Wirtschaftsstandort oder den Hochwasserschutz).
Vertikale Integration
Berücksichtigung übergeordneter Fachplanungen, z. B. Bundesverkehrswegeplan, Landesverkehrsplan/- programm, Regionalverkehrsplan, Flächennutzungsplan.
Horizontale Integration
Abstimmung mit Fachplanungen benachbarter Räume. Hierbei auch Berücksichtigung wichtiger regionaler Projekte und Entwicklungen (z. B. Stuttgart 21 und S-Bahn-Halt Nürtingen).
Maßnahmenintegration
Aufnahme und Neubewertung der noch offenen Maßnahmen aus dem Integrierten Verkehrskonzept 2005 und anderen aktuellen Konzepten.
Modale Integration
Integration aller Teilsysteme (MIV, ÖV, SPNV, Fahrrad, Zufußgehen, alternative Mobilitätsangebote).
Ursachenintegration
Gründe für Mobilität und Verkehrsverhalten. Raumanalyse. Betrachtung von Wegezwecken im Personen- und Wirtschafts- bzw. Güterverkehr.
Zeitliche Integration
Kontinuierliche Datenaufnahme und Prüfung der Wirkung von Maßnahmen. Kontinuierliche Prüfung, ob Fortschreibung der Konzeption erforderlich wird.
Integration der Öffentlichkeit
Systematische Beteiligung u.a. von Bürgerinnen und Bürgern, Interessengruppen und Anbietern/Akteuren im Bereich Mobilität (Stakeholder).
Soziale Integration
Berücksichtigung der verschiedenen sozialen Gruppen, z. B. Ältere, Kinder, Familien, sozial Schwächere oder mobilitätseingeschränkte Personen (Gehbehinderte, Personen mit Kinderwagen).

Zeitschiene und aktueller Stand

Am 18. Juli 2022 fand in der Stadthalle Nürtingen eine erste Informationsveranstaltung statt, in der das Arbeitspro- gramm vorgestellt wurde. Hierbei konnten auch erste Anregungen der Bürger zu Aspekten einer zukünftigen Mobili- tät in Nürtingen aufgenommen werden. Ideen waren unter anderem ein Sharing-Angebot für Lastenräder, ein Lastenrad-Lieferdienst, Logistik-Hubs am Stadtrand und dadurch Verbesserungen der Lieferkette (nachhaltigere Verkehrsmittel) in die Innenstadt. Gefordert wurden eine weitergehende Entlastung der Wohngebiete vom Schwerlastverkehr und eine Reduzierung der Ver- kehrsmengen in der Innenstadt. Für eine gute Resonanz im Beteiligungsprozess wurde eine intensive Werbung für den Planungsprozess im Zuge der Konzepterstellung angeregt. Die Präsentation zu diesem Termin kann hier herun- tergeladen werden. In einem Workshop am 9. Februar 2023 wurden mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessenvertretern Leit- und Handlungsziele erarbeitet. Die gemeinsam mit den Bürgern vereinbarten Ziele sind eine wichtige Basis für die Beur- teilung der heutigen Ausgangssituation. In der Projektphase 4 „Was hindert uns“ konnten mit Blick auf die Ziele un- ter Einbeziehung der Bürger Probleme, aber auch vorhandene Stärken im Mobilitätsbereich festgestellt und bewer- tet werden. Die Ziele bestimmen unter anderem auch die benötigten Maßnahmen (Projektphase 5), um die Ausgangssituation entsprechend zu verändern und die gewünschte Mobilität der Zukunft in Nürtingen zu erreichen. In dieser zurzeit durchgeführten Projektphase werden Maßnahmen erarbeitet und diese im Hinblick auf die Wirkungen und Machbar- keit bewertet sowie die Aspekte und Voraussetzungen für eine effiziente Umsetzung dargelegt. Die Maßnahmen werden hierbei mit Experten erörtert und abgestimmt. Sie sollen dann den Bürgern mit der Mög- lichkeit, zu diesen ein Meinungsbild abzugeben, präsentiert werden. Unter Berücksichtigung dieser Rückmeldungen wird das Maßnahmen- und Umsetzungskonzept schriftlich zusammengefasst und dem Gemeinderat abschließend zur Abstimmung gestellt.
Nächste Schritte: Expertengespräche Fertigstellung Maßnahmen- und Umsetzungskonzept
Vertiefungsschwerpunkte Radverkehr und Querungssituation für Fußgänger Mit der Erstellung des Integrierten Mobilitätskonzeptes wird auch der Radverkehr und die Querungssitua- tion für Fußgänger genauer betrachtet. Die Fortschreibung des Integrierten Verkehrskonzeptes 2005 bein- haltet somit auch eine Fortschreibung des aktuellen Radwegekonzeptes aus dem Jahre 2012.
Förderung Die Konzepterstellung wird durch das Land Baden-Württemberg im Rahmen der Förderung qualifizierter Fachkonzepte zur Förderung nachhaltiger Mobilität in Baden-Württemberg gefördert.
Direkter Kontakt zum Projektteam:
Nachricht schreiben
Egal, ob Frage, Anregung oder Kritik: Schreiben Sie uns!
Stadt Nürtingen Thorsten Wriske Telefon 07022 75 - 438
SSP Consult, Beratende Ingenieure GmbH Andreas Schütz Telefon 0711 90698 - 50

Kontakt

Downloads

Präsentation  Öffentlichkeitsinformation am 18.07.2022 Stadthalle Nürtingen
Integrationsansatz Eine wichtige Grundlage des Konzeptes ist der integrierende Ansatz. Die Mobilitätsplanung ist nur ein Teilprozess der kommunalen, regionalen und nationalen Planung und Abläufe. Eine isolierte Betrachtung wäre daher nicht ziel - führend. Viele andere Belange, Entwicklungen und Planungen in Nürtingen oder im regionalen und landesweiten Umfeld müssen berücksichtigt werden. Daher ist ein umfassender integrierender Ansatz eine wichtige Anforderung an den Planungsablauf und das Konzept ( Integriertes Mobilitätskonzept). Die Integration findet dabei unter anderem auf folgenden Planungs- und Beteiligungsebenen statt:
Workshop „Maßnahmen“ am 05.10.2023 Workshop „Leitziele“ am 09.02.2023
Integriertes Mobilitätskonzept Nürtingen 2035
Bürgerworkshop „Maßnahmen“
Festlegen Ziele / Leitbild
1
6
12
6
12
6
12
6
Aktueller Projektstand
Monat
2023
2024

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Egal, ob Frage, Anregung oder Kritik: Schreiben Sie uns!
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Stadt Nürtingen Thorsten Wriske Telefon 07022 75 - 438
Die Erreichung des notwendigen Wandels kann nur durch gemeinsame Anstrengung aller am Verkehr Beteiligten und durch ein geändertes Mobilitätsbewusstsein erfolgen. Der Information und Beteiligung von Politik, Verwaltung, Öffentlichkeit und Betroffenen kommt heute ein sehr hoher Stellenwert zu. Die erfolgreiche Umsetzung und die größtmög - liche Entfaltung der gewünschten Wirkungen ist nur möglich, wenn das Konzept auf einem breiten Konsens bei den Entscheidungsträ - gern, den Anbietern und insbesondere den Nut - zern (Bürgerinnen und Bürger) fußt. Hiervon hängt die Akzeptanz von und das Verständnis für die Maßnahmen ab. Für die Umsetzung benötigt das Konzept am Ende der Bearbeitung die Zustimmung des Ge - meinderates. Die Lokalpolitik wird daher durch Vertreter der Fraktionen den gesamten Pla - nungsprozess in der Lenkungsgruppe beglei - ten. Diese tagt regelmäßig und bewertet fort - laufend die Ergebnisse und geplanten Arbeits - schritte. Die in der Phase 1 identifizierten Akteure (z. B. Mobilitätsanbieter, Firmen, Schulen, Regional - politik) und Interessengruppen (z. B. Behinder - tenvertretungen, Seniorenvertretungen, Rad - verkehrsgruppen) werden in allen weiteren Pro - jektphasen (Leitbild, Problemanalyse, Maßnah - men) durch Experteninterviews beteiligt. Insbesondere die Bürgerinnen und Bürger sol - len eng in den Planungsprozess eingebunden werden. In der Phase 2 erfolgen zwei (Online-) Befragungen zu Problemen und Stärken sowie dem Verkehrsverhalten. Für die Phase 3 (Leit - bild) und die Phase 5 (Maßnahmen) ist ein Bür - gerworkshop vorgesehen. Für die Phase 5 ist zudem eine Online-Präsentation zur Vorstel - lung der Maßnahmen geplant, die auch eine Bewertung und Kommentierung der Maßnah - men ermöglicht. Abschließend wird das Kon - zept der Öffentlichkeit in einer Informations - veranstaltung vorgestellt. Bereits durchgeführt:

Beteiligung

Nächste Schritte: Expertengespräche Fertigstellung Maßnahmen- und Umset - zungskonzept
Am 18. Juli 2022 fand in der Stadthalle Nürtingen eine erste Informationsveranstaltung statt, in der das Arbeitsprogramm vorgestellt wurde. Hierbei konnten auch erste Anregungen der Bürger zu As - pekten einer zukünftigen Mobilität in Nürtingen aufgenommen werden. Ideen waren unter anderem ein Sharing-Angebot für Lastenräder, ein Lastenrad-Lieferdienst, Logis - tik-Hubs am Stadtrand und dadurch Verbesserun - gen der Lieferkette (nachhaltigere Verkehrsmittel) in die Innenstadt. Gefordert wurden eine weiterge - hende Entlastung der Wohngebiete vom Schwer - lastverkehr und eine Reduzierung der Verkehrs - mengen in der Innenstadt. Für eine gute Resonanz im Beteiligungsprozess wurde eine intensive Wer - bung für den Planungsprozess im Zuge der Kon - zepterstellung angeregt. Die Präsentation zu die - sem Termin kann hier heruntergeladen werden. In einem Workshop am 9. Februar 2023 wurden mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Interessenver - tretern Leit- und Handlungsziele erarbeitet. Die ge - meinsam mit den Bürgern vereinbarten Ziele sind eine wichtige Basis für die Beurteilung der heuti - gen Ausgangssituation. In der Projektphase 4 „Was hindert uns“ konnten mit Blick auf die Ziele unter Einbeziehung der Bürger Probleme, aber auch vorhandene Stärken im Mobilitätsbereich festgestellt und bewertet werden. Die Ziele bestimmen unter anderem auch die be - nötigten Maßnahmen (Projektphase 5), um die Ausgangssituation entsprechend zu verändern und die gewünschte Mobilität der Zukunft in Nür - tingen zu erreichen. In dieser zurzeit durchgeführ - ten Projektphase werden Maßnahmen erarbeitet und diese im Hinblick auf die Wirkungen und Machbarkeit bewertet sowie die Aspekte und Vor - aussetzungen für eine effiziente Umsetzung dar - gelegt. Die Maßnahmen werden hierbei mit Experten erör - tert und abgestimmt. Sie sollen dann den Bürgern mit der Möglichkeit, zu diesen ein Meinungsbild abzugeben, präsentiert werden. Unter Berücksich - tigung dieser Rückmeldungen wird das Maßnah - men- und Umsetzungskonzept schriftlich zusam - mengefasst und dem Gemeinderat abschließend zur Abstimmung gestellt.

Zeitschiene

und aktueller Stand

Bürgerworkshop „Leitziele“
Integrationsansatz Eine wichtige Grundlage des Konzeptes ist der integrierende Ansatz. Die Mobilitätspla - nung ist nur ein Teilprozess der kommunalen, regionalen und nationalen Planung und Ab - läufe. Eine isolierte Betrachtung wäre daher nicht zielführend. Viele andere Belange, Ent - wicklungen und Planungen in Nürtingen oder im regionalen und landesweiten Umfeld müs - sen berücksichtigt werden. Daher ist ein um - fassender integrierender Ansatz eine wichtige Anforderung an den Planungsablauf und das Konzept ( Integriertes Mobilitätskonzept). Die Integration findet dabei unter anderem auf folgenden Planungs- und Beteiligungsebe - nen statt:
Vertiefungsschwerpunkte Radverkehr und Querungssituation für Fußgänger Mit der Erstellung des Integrierten Mobilitäts - konzeptes wird auch der Radverkehr und die Querungssituation für Fußgänger genauer be - trachtet. Die Fortschreibung des Integrierten Verkehrskonzeptes 2005 beinhaltet somit auch eine Fortschreibung des aktuellen Rad - wegekonzeptes aus dem Jahre 2012.
Förderung Die Konzepterstellung wird durch das Land Baden-Württemberg im Rahmen der Förde - rung qualifizierter Fachkonzepte zur Förde - rung nachhaltiger Mobilität in Baden-Württem - berg gefördert.

Downloads

Integriertes Mobilitätskonzept Nürtingen 2035

Hintergrund

Die Mobilität ermöglicht die Erfüllung wichti - ger Grundbedürfnisse des Menschen, wie die Versorgung, Beschäftigung, Bildung, Erholung und damit die aktive Teilnahme am gesell - schaftlichen Leben. Sie ist Grundlage und Ausdruck einer funktionierenden arbeitsteili - gen Volkswirtschaft, in der Wohnen und Ar - beiten heute meist räumlich getrennt sind. Neben diesen Vorteilen hat insbesondere der aus der Mobilität resultierende Verkehr jedoch auch ökologische, soziale und ökonomische Belastungen und Schäden zur Folge. Diese Folgewirkungen führen dann zu einer Vermin - derung der Lebensqualität für viele und ber - gen die Gefahr, die Lebensgrundlage zukünfti - ger Generationen nachhaltig zu schädigen. Deutlich wird dies unter anderem an der heute in den Fokus gerückten Problematik in den Bereichen Luftreinhaltung, Lärmbelastung und Klima. Drängende Erfordernisse im Gesundheits- und Umweltschutz sowie ein geändertes Mo - bilitätsverhalten erfordern somit eine neue Sichtweise auf den kommunalen Baustein „Mobilität und Verkehr“.
Verkehr soll nicht mehr nur bewältigt, son- dern, soweit wie möglich, nachhaltig und zielorientiert gestaltet und als Mobilität in der Gesamtheit verstanden werden.
Die Anforderungen an den Umwelt- und Ge- sundheitsschutz, die Sicherung und Erhö- hung der Lebensqualität für zukünftige Ge- nerationen erfordern einen Wandel im Be- reich der Mobilität!
Seit der Erstellung des Integrierten Verkehrs - konzeptes Nürtingen 2005 haben sich die Rahmenbedingungen und Anforderungen an die Planung folglich deutlich verändert. Durch die Zunahme der Wohnbevölkerung, Arbeits - plätze und Berufspendler haben die Kraftfahr - zeugverkehrsmengen und Verkehrsemissio - nen in den letzten Jahren zudem nicht wie er - forderlich ab-, sondern weiter zugenommen. Die Anforderungen an die Mobilität der Zu - kunft machen daher eine Neubewertung von bisherigen Planungszielen und Maßnahmen und damit eine Fortschreibung des Integrier - ten Verkehrskonzepts Nürtingen 2005 mit Überführung in ein Integriertes Mobilitätskon - zept 2035 dringend erforderlich. Das Mobilitätskonzept soll Bausteine im Be - reich Mobilität und Verkehr zur Verfügung stellen, welche einzeln oder miteinander kom - biniert als Teil der gesamtstädtischen Pla - nung diesen Mobilitätswandel in Nürtingen bewirken und somit einen Beitrag für eine nachhaltigere Mobilität der Zukunft leisten können. Hierdurch sollen auch die Attraktivi - tät Nürtingens als Wohn-, Wirtschafts- und Bildungsstandort weiter verbessert und ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Lebensquali - tät für zukünftige Generationen geleistet wer - den.

Ablauf

Die Erstellung des Mobilitätskonzeptes er - folgt durch die SSP Consult, Beratende Ingeni - eure GmbH aus Stuttgart in einem mehrstufi - gen Prozess. Die einzelnen Projektphasen widmen sich hierbei, vereinfacht zusam - mengefasst, folgenden Leitfragen:
Phase 1: Wo knüpfen wir an? (Vororientie- rung) Phase 2: Was haben wir? (Heutige Ausgangs- situation und mögliche zukünftige Entwick- lung) Phase 3: Wo wollen wir hin? (Festlegen von Zielen und eines Leitbildes) Phase 4: Was hindert uns die Ziele zu errei- chen? (Analyse/Bewertung der Bestandssitu- ation) Phase 5: Was müssen wir tun, wie kommen wir zum Ziel? (Maßnahmen, Umsetzung und Wirkungskontrolle)
In der Phase 1 („Wo knüpfen wir an“) werden vorliegende Vorgängeruntersuchungen und aktuelle Planungen (zum Beispiel das neue Quartier „Bahnstadt“) in Nürtingen ausgewer - tet, zusammengeführt und in die Bearbeitung des Mobilitätskonzeptes integriert. Hierbei wird beispielsweise auch geprüft, welche Maßnahmen des Integrierten Verkehrskon - zeptes 2005 noch offen sind und in die Fort - schreibung zur Prüfung aufgenommen wer - den müssen. Als Vorbereitung für den Beteiligungsprozess werden relevante Akteure, Interessengruppen und Experten zur Mitarbeit in der Konzepter - stellung eingeladen. Hierbei werden zum Bei - spiel auch die Schulen eingebunden. Da die Mobilität nicht an den Gemarkungsgrenzen endet, wird daher auch zu den Nachbarkom - munen Kontakt aufgenommen, um einen Aus - tausch und eine Abstimmung zu ermöglichen. In der Phase 2 („Was haben wir“) wird die heutige Verkehrsinfrastruktur, wie das Stra - ßennetz, die Haltestellen des ÖPNV, die Rad - wege und Radabstellanlagen, die Car-Sharing- Angebote oder die vorhandenen Ladesäulen aufgenommen. Es erfolgen Befahrungen mit dem Kraftfahrzeug, dem Fahrrad und Bege - hungen zu Fuß, um den Planungsraum mög - lichst aus allen Blickwinkeln zu erfassen. Hierbei werden auch beispielsweise größere Unternehmen eingebunden und abgefragt, ob hier bereits ein firmeneigenes Mobilitätskon - zept existiert (z. B. Jobticket-Angebot). Bei der Aufnahme der Verkehrsinfrastruktur wer - den auch Qualitätsmerkmale (z. B. Haltestel - lenzustand) und Problempunkte aus fachli - cher Sicht erfasst. Durch die Analyse der Stadtstruktur und wichtiger Ziele in Nürtingen (Wohngebiete, Gewerbegebiete, Bildungsstandorte, usw.) sollen die Mobilitätsbedarfe und Verkehrsur - sachen näher beleuchtet werden. Die zukünftigen strukturellen Rahmenbedin - gungen der Mobilität, wie beispielsweise die Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung, Entwicklung der Schülerzahlen, das Mobili - tätsverhalten, die technologischen Entwick - lungen oder die regionalen Veränderungen werden abgeschätzt. Hierbei werden ver - schiedene Entwicklungsszenarien betrachtet (unterschiedliche Entwicklungspfade der ein - zelnen Kenngrößen). In der Phase 3 („Wo wollen wir hin“) werden bestehende Planungsziele in Nürtingen ge - prüft und neue Ziele für eine zukünftige Mobi - lität im Jahre 2030/2035 festgelegt und zu ei - nem Leitbild zusammengefasst. Auf Grundlage dieser Ziele werden die aufge - nommene Infrastruktur und Rahmenbedin - gungen in der Phase 4 („Was hindert uns“) kritisch bewertet. Es werden Schwächen und Probleme identifiziert, die eine Zielerreichung erschweren oder verhindern. Aber auch Stär - ken in Nürtingen, die eine Zieleerreichung schon heute begünstigen, sollen gefunden werden. Entsprechend der erfassten Pro - bleme wird der Handlungsbedarf für die je - weiligen Verkehrsmittel und Wirkungsberei - che (z. B. Radverkehr, Luftreinhaltung, Lärm - schutz, usw.) abgeleitet. In der Phase 5 („Was müssen wir tun, wie kommen wir zum Ziel“) werden dann entspre - chend des Handlungsbedarfs Maßnahmen für den Planungsraum Nürtingen entwickelt, welche die Stärken aufgreifen und die Pro - bleme beheben sollen. Das Mobilitätskonzept ist dabei als Rahmenkonzeption zu verstehen. Detailplanungen erfolgen im Anschluss an die Fertigstellung des Konzeptes. Die Maßnah - men werden hinsichtlich ihrer möglichen Wir - kungen, Synergien und Konflikte mit anderen Maßnahmen bewertet und mit Prioritäten ver - sehen, so dass ein detaillierter Umsetzungs - fahrplan (was muss bis wann getan werden) erarbeitet werden kann. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine kontinuierliche Wirkungskontrolle erfolgen kann, um frühzeitig den Bedarf von notwendi - gen Anpassungen im Konzept während der Realisierung zu erkennen.
Sektorale Integration
Integration anderer Fachplanungen und ge - setzlich vorgegebener Planungen. Abstim - mung mit dem Klimaschutz (Klimaschutz - konzept Nürtingen), dem Gesundheitsschutz, der Finanzplanung und anderen Fachpla - nungsgebieten in Nürtingen. Dabei auch Be - rücksichtigung anderer kommunaler Belange (z. B. Anforderungen an den Wirtschafts- standort oder den Hochwasserschutz).
Vertikale Integration
Berücksichtigung übergeordneter Fachpla - nungen, z. B. Bundesverkehrswegeplan, Lan - desverkehrsplan, Regionalverkehrsplan, Flä- chennutzungsplan.
Horizontale Integration
Abstimmung mit Fachplanungen benachbar - ter Räume. Berücksichtigung von Koopera-ti - onen.
Maßnahmenintegration
Aufnahme und Neubewertung der noch offe - nen Maßnahmen aus dem Integrierten Ver - kehrskonzept 2005 und anderen aktuellen Konzepten.
Modale Integration
Integration aller Teilsysteme (MIV, ÖV, SPNV, Fahrrad, Zufußgehen, alternative Mobilitäts- angebote).
Ursachenintegration
Gründe für Mobilität und Verkehrsverhalten. Raumanalyse. Betrachtung von Wegezwe - cken im Personen- und Wirtschafts- bzw. - terverkehr.
Zeitliche Integration
Kontinuierliche Datenaufnahme und Prüfung der Wirkung von Maßnahmen. Kontinuierli - che Prüfung, ob Fortschreibung der Konzep - tion erforderlich wird.
Integration der Öffentlichkeit
Systematische Beteiligung u.a. von Bürgerin - nen und Bürgern, Interessengruppen und An - bietern/Akteuren im Bereich Mobilität (Stake- holder).
Soziale Integration
Berücksichtigung der verschiedenen sozialen Gruppen, z. B. Ältere, Kinder, Familien, sozial Schwächere oder mobilitätseingeschränkte Personen (Gehbehinderte, Personen mit Kin - derwagen).
Präsentation  Öffentlichkeitsinformation am 18.07.2022 Stadthalle Nürtingen
Stand der Informationen: 8. April 2024
Impressum
Ergebnisdokumentation Workshop „Leitziele“ Präsentation  Workshop „Maßnahmenansätze“